Deine Macht schuf, daß unsere Röte in die Wangen unserer Feinde hinüberfloß,
als unser Antlitz vor Bangen erblaßte,
und das Licht in den Blicken der Feinde machtest du klar wie Sterne durch unsere Bewölktheit.
Ihre freudigen Schreie entstiegen unserem Schweigen
und den Hauch unserer Grabblumen aus ihren Knospen einatmeten sie als lieblichen Duft.
Aber unser Gespenst schlich sich ein in ihr Träumen, knüpfte sich fest in ihrer Tanzlieder Kette,
und unsere stillsten Einsamkeiten waren der Ort unserer Begegnung.
Deines Geheimnisses schwerer Schatten seit ewig trennt ihre Seelen und uns.
Das mystische Licht, das du den Blicken entzündet, es brach sich anders in ihrer Brust
und der Sommer, in dem ihre Ernte reifte, als Feldbrand durchzog er unsere Fluren.
Aus ihren Stimmen brausen uns Winde, die hundertjährigen Sturm uns brachten,
das Leid vergessenen Weinens und auf den Ruinen verzweifeltes Schweigen.
Ihr Lächeln ist voller Gefahr und Erinnerung an die unbekannten Siege der Toten
und ihrer Stirne Düster ist der Schatten rätselhafter Tode vor Jahrhunderten.
In ihren und unsern Gedanken kämpft der stumme Wirbel der Stimmen aus der Tiefe der Seelen,
Echo der Gedanken der Väter, Vermächtnis der Trauer und Schuld erkalteter Blute:
deines Geheimnisses schwerer Schatten liegt zwischen ihren Seelen und uns.
Allgegenwärtiger! Du in Jahrhunderten unverwandeltes Lächeln!
Umarmung, umfassend die Unendlichkeit! Singendes Pochen tausender Herzen!
Flammen, entsprühend vor Lust verlöschenden Blicken!
Du, dessen Liebe wie brennender Schwefel fällt in die Gärten der irdischen Liebe!
Wir beten ein Gebet für die Feinde, die im Dämmern des Lebens uns nahen,
für sie, die außer uns gehn, unbekannt in der Ferne der Erde, des Todes,
und für jene, die an künftigen Morgen erwarten den Morgen unsres Geschlechts!
Deines Geheimnisses schwerer Schatten liegt zwischen ihren Seelen und uns.
Wege zu dir sind unsere Siege und unsichtbare Siege sind in unserer Überwindung.
Dem Zischen der Schwerter mischt sich das Rauschen der Ähren geheimnisvollen Reifens. Echo der Hiebe erklingt in der Ferne.
Im geschliffenen Stahl unserer Schwerter und der Schwerter der Feinde entzündest du eine Sonne aller Morgen,
und den Samen von blutenden Händen lässest du aufblühen als Lilien.
Zahllose Flammen seit ewig verzehren das Dunkel. Auch die Sonne und der geheimnisvolle Durst aller Welten,
doch immer erneut wälzt sich’s her aus kosmischen Höhen. Und doch wird am Ende Licht sein.
Und unsere schmerzlichen Schreie, einst werden sie tönen wie Bienen,
nahend den Stöcken mit der Süße des Honigs, den sie errafften auf den Fluten der Zeiten.
Wir kämpfen deinen geheimnisvollen Feldzug.
Du bestimmtest die Führer der Truppen und machtest ihre Höhe die Jahrtausende überblicken,
die Strahlen ihrer Blicke brachen nicht im Übergang von Mitte zu Mitte