Sicherer Wegweiser zu einer guten und gesunden Wohnung

Sicherer Wegweiser zu einer guten und gesunden Wohnung
О книге

Книга "Sicherer Wegweiser zu einer guten und gesunden Wohnung", авторами которой являются Theodor Meyer-Merian}, Johann Balmer-Rinck, представляет собой захватывающую работу в жанре Зарубежная старинная литература. В этом произведении автор рассказывает увлекательную историю, которая не оставит равнодушными читателей.

Автор мастерски воссоздает атмосферу напряженности и интриги, погружая читателя в мир загадок и тайн, который скрывается за хрупкой поверхностью обыденности. С прекрасным чувством языка и виртуозностью сюжетного развития, Theodor Meyer-Merian позволяет читателю погрузиться в сложные эмоциональные переживания героев и проникнуться их судьбами. Meyer-Merian настолько живо и точно передает неповторимые нюансы человеческой психологии, что каждая страница книги становится путешествием в глубины человеческой души.

"Sicherer Wegweiser zu einer guten und gesunden Wohnung" - это не только захватывающая история, но и искусство, проникнутое глубокими мыслями и философскими размышлениями. Это произведение призвано вызвать у читателя эмоциональные отклики, задуматься о важных жизненных вопросах и открыть новые горизонты восприятия мира.

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Seite 3 I

1. Wie's mit den Wohnungen steht

Nichts ist heutzutage allgemeiner, als die Klage über das Steigen der Miethpreise und über die Schwierigkeit Wohnungen zu finden.

Diese Klagen sind nur zu wohl begründet. Die Ausdehnung, der Aufschwung der Gewerbe und Fabriken zieht in deren Nähe immer größere Menschenmassen, und da die vorhandenen Wohnungen nicht ausreichen und auch die neuerbauten mit dem Anschwellen der Bevölkerung nicht Schritt halten, so entsteht ein Gedränge, wenn sich Jeder eben doch sein Plätzchen sucht, wo er leben mag. Das macht zugleich, daß die Miethen theurer werden; denn überall, wo viel Nachfrage ist, steigt der Preis und so muß man jetzt im Vierteljahre zahlen, was sonst für ein Jahr gereicht hatte.

Die Erwerblust der Hausbesitzer trachtet nun auf verschiedene Art zu helfen und da nicht immer auf die uneigennützigste oder zweckmäßigste, wie anderseits wieder die Miethsleute mit geringern und schlechtern Wohnungen sich behelfen lernen. In dem Raume, den früher eine Haushaltung bewohnt, haben sich jetzt mindestens zwei, und zwar einander wildfremde, angesiedelt. Die bequemen Hausgänge und Sommerhäuser (Hausfluren) von ehemals sind verschwunden, die Stuben scheinen nach allen vier Seiten einzuschrumpfen, die Treppe muß sich gleichsam durch den Haufen von Stuben und Kämmerchen hindurchstehlen, von irgend einem freien Raume ist keine Rede mehr, er trüge ja nichts ab! Anhängsel jeder Art füllen den alten Hof und fangen gierig den letzten frischen Lufthauch, den einzigen Lichtstrahl weg, diese Gottesgaben, die vor Zeiten auch dem Aermsten nicht vorenthalten waren. Bequemlichkeiten, wie Waschhaus, Holz- und Vorrathskammern u. dgl. scheinen mit dem Zirkel in verkleinertem Maßstabe ausgemessen und der oberste Dachraum, das abgelegenste Winkelchen wird mit Menschen vollgepfropft, ja selbst der Raum unter der Erde, wo man ehemals bloß Fässer, Kartoffeln und Krautköpfe untergebracht. Wenn so ein recht besetztes Mieth- oder Kosthaus seine Bewohner mit einem Male herausließe, es würde oft keine Seele glauben, daß die alle neben einander darin Platz gehabt hätten, geschweige noch mit ihren Geräthen und Habseligkeiten dazu.

Von außen ist das Alles freilich nicht immer sichtbar, ein heller neumodischer Anstrich läßt wohl gar einige Behaglichkeit vermuthen. Indeß giebt es vielleicht doch mehr der Wohnungen, oder besser Wohnlöcher, z. B. in alten Hinterhäusern, engen Gäßchen, darin noch lange der Winter herrscht und geheizt werden muß, wenn in der übrigen Welt schon Alles an der Frühlingssonne sich wärmt und erlabt. Es giebt übergenug mit Menschen vollgepfropfte Häuser, in deren nächster Nähe Jahrelang nicht geleerte Dunggruben, baufällige Schweineställe, schlechte Cysternen die wenige Luft vollends verpesten, aus denen dem Eintretenden in dem dunkeln, feuchten Hausgange eine modrige Kellerluft, mit Abtrittgeruch verbunden, frostig entgegenschlägt, auf deren steiler, schlechter Treppe nur ein herabschlotterndes Seil durch die Finsterniß leitet und vor dem Halsbrechen schützt.

2. Musterwohnungen

Solche Nothstände und deren Folgen für die Arbeiter, welche nicht nur wohl oder übel sich ihnen unterziehen, sondern für die schlechten Wohnungen noch hohe Miethen bezahlen, haben in verschiedenen Ländern wohldenkende Menschen veranlaßt, besondere, für Arbeiter bestimmte, zweckmäßige Gebäude zu errichten und gegen billige Preise auszuleihen. Man hat die Sache nach den verschiedenen Grundsätzen, von denen man ausgieng und gemäß den verschiedenen Verhältnissen, die vorlagen, von mehr als einer Seite angegriffen, indem man entweder größere, casernenartige Wohnungen für viele Haushaltungen aufführte, oder nur kleinere Gebäude für eine bis zwei Familien; indem man ganze Arbeiterquartiere gründete oder solche Häuser unter die der übrigen Leute zerstreute.

Ueber die Vorzüge und Nachtheile dieser und jener Art ist hier nicht der Ort weiter einzugehen, es genügt die Bemerkung, daß man im Ganzen, bei verhältnißmäßiger Wohlfeilheit, überall dem Bedürfnisse, der Gesundheit und Bequemlichkeit der Bewohner Rechnung trug. Dahin gehört denn, daß die Gebäude so viel als möglich freistehen, wohl gar kleine Gärten haben. Neben einem heizbaren Zimmer, einer Nebenstube, Küche mit Wasserstein, enthalten sie wenigstens noch eine verschalte Dachkammer, einen Kellerraum, Platz zu Holz und Abtritt. Die Zimmer liegen womöglich auf der Sonnenseite, Küche und Abtritt nach Mitternacht. Die Heiz-, Rauch-, Abwasser- und Abtritteinrichtungen sind, als sehr wichtig, ebenfalls sorgfältig berücksichtigt, sowie auf Nähe des benöthigten Wassers gesehen ist.

Aber da wäre ja schon allem Uebel abgeholfen! Wird doch kein Mensch mehr so thöricht sein, derlei wohleingerichteten Lokalien jene ungesunden, winklichten und dumpfigen Nester vorzuziehen.

3. Warum mit den gutgebauten Wohnungen noch nicht Alles gethan ist

Freilich sind diese Arbeiterwohnungen eine Hülfe, aber noch lange keine genügende Abhülfe und dieß vorzüglich aus zwei Gründen nicht.

Einmal bestehen überall, im Vergleich zum Bedürfnisse, noch viel zu wenig solcher wohleingerichteter Häuser. Es ist beim besten Fortgange auch kaum die Zeit abzusehen, wann ihrer in genügender Anzahl vorhanden sein werden, so daß sich unbemitteltere Familien stetsfort auch in die Miethhäuser alten Schlages werden gewiesen sehen.



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