Бемби. Уровень 1 / Bambi

Бемби. Уровень 1 / Bambi
О книге

Трогательная и поучительная повесть «Бемби» – самое знаменитое произведение австрийского писателя Феликса Зальтена, полюбившееся читателям во всем мире.

История повествует о жизни олененка Бемби, о его взрослении и превращении из пугливого малыша в величественного короля леса. Наполненный темами любви, дружбы и защиты природы этот рассказ никого не оставит равнодушным.

Текст произведения адаптирован для уровней А1-А2 (для начинающих изучать немецкий язык) и снабжен комментариями. После повести предлагаются упражнения с ключами. В конце книги – словарь используемой лексики, облегчающий чтение.

В формате PDF A4 сохранён издательский дизайн.

Книга издана в 2023 году.

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© Матвеев С. А., адаптация текста, коммент., упражнения и словарь, 2023

© ООО «Издательство АСТ», 2023

Bambi

Er war in einer jener kleinen, verborgenen Stuben des Waldes geboren. Es war denn auch nur wenig Platz da, knapp genug für ihn und seine Mutter. Hier stand er nun, schwankte bedenklich auf seinen dünnen Beinen, blickte mit trüben Augen, die nichts sahen.

«Was für ein schönes Kind![1]«rief die Elster.

Die Elster saß auf einem Ast in der Nähe.

«Was für ein schönes Kind!«rief sie jetzt.

Sie bekam keine Antwort und sprach eifrig weiter.

«Wie erstaunlich, dass es gleich stehen und gehen kann! Wie interessant! Ich habe das noch nie in meinem Leben gesehen. Ich finde es wunderbar. So ein Kind! Ich finde es vornehm. Ich finde überhaupt, dass alles bei euch Rehen sehr vornehm ist. Kann es auch gleich laufen?«

«Gewiss«, entgegnete die Mutter leise.»Aber Sie müssen entschuldigen: ich habe jetzt sehr viel zu tun… und fühle ich mich noch ein wenig matt.«

«Ah«, sagte die Elster,»viel Zeit habe ich ja auch nicht. Aber die Kinder! Was für eine Arbeit hat man, sie zu füttern! Was für eine Angst, sie zu bewachen! Ich bitte Sie, denken Sie einmal darüber nach, wie anstrengend das ist, für die Kinder Futter holen. Und wie lange muss man warten, bis sie sich rühren können!«

«Verzeihen Sie«, erwiderte die Mutter,»ich habe nicht zugehört.«

Die Elster flog davon.

«Dumme Person«, dachte sie für sich[2],»vornehm, aber dumm!«

Die Mutter fuhr fort, das Neugeborene eifrig zu waschen. Sie wusch es mit ihrer Zunge. Das Kleine hielt still. Sein rotes Röckchen war ein wenig zerzaust.

Der ganze Wald erschallte von vielerlei Stimmen. Der Pirol jauchzte, die Tauben gurrten, die Amseln pfiffen, die Finken schlugen, die Meisen zirpten. Das Kleine verstand kein Wort von den Gesprächen. Es hörte noch gar nicht darauf. Es hörte nur das leise Knistern.

«Bambi«, flüsterte die Mutter.

Dann küsste sie wieder ihr Kind, beruhigt und glücklich.

«Bambi«, wiederholte sie,»mein kleiner Bambi.«


Es roch überall nach frischem Laub, nach Blüten, nach feuchter Scholle und nach grünem Holz. Das waren die Tage, in denen Bambi seine erste Kindheit verlebte.

Er ging hinter seiner Mutter auf einem schmalen Streifen. Wie angenehm war es, hier zu gehen! Bambi fragte. Er liebte es, seine Mutter zu fragen. Es war das schönste für ihn, immerfort zu fragen und dann zu hören, was die Mutter zur Antwort gab. Jetzt fragte er:

«Wem gehört diese Straße, Mutter?«

Die Mutter antwortete:

«Uns.«

Bambi fragte weiter:

«Dir und mir?«

«Ja.«

«Uns beiden?«

«Ja.«

«Uns beiden allein?«

«Nein«, sagte die Mutter,»uns Rehen…«

«Was sind das, Rehe?«fragte Bambi und lachte.

Die Mutter lachte auch:

«Du bist ein Reh, und ich bin ein Reh. Das sind Rehe. Verstehst du das?«

Bambi sprang in die Höhe vor Lachen.

«Ja, ich verstehe das. Ich bin ein kleines Reh, und du bist ein großes Reh. Nicht wahr?«

«Nun, siehst du[3].«

«Gibt es noch andere Rehe als dich und mich[4]

«Gewiss«, sagte die Mutter.»Viele.«

«Wo sind sie?«rief Bambi.

«Hier, überall.«

«Aber… ich sehe sie nicht.«

«Du wirst sie schon sehen.«

«Wann?«Bambi blieb stehen vor lauter Neugier.

«Bald.«

Die Mutter ging ruhig weiter. Bambi folgte ihr.

«Bald. Bald ist nicht gleich«, dachte er.

Plötzlich fragte er:

«Wer hat diese Straße gemacht?«

«Wir«, antwortete die Mutter.

«Wir? Du und ich?«

Die Mutter sagte:

«Nun, wir… wir Rehe.«

Bambi fragte:

«Welche?«

«Wir alle«, antwortete die Mutter.

Sie gingen weiter. Bambi war vergnügt, aber er hielt sich brav bei der Mutter. Ein fadendünnes Stimmchen pfiff erbärmlich auf, dann war es still. Ein Iltis hatte eine Maus gejagt.

«Was war das?«fragte Bambi erregt.

«Nichts«, beschwichtigte die Mutter.

«Aber«, Bambi zitterte,»aber… ich habe etwas gesehen.«

«Nun ja«, sagte die Mutter,»erschrick nicht. Der Iltis hat die Maus getötet.«

Aber Bambi war furchtbar erschrocken. Dann fragte er:

«Warum hat er die Maus getötet?«

«Weil… gehen wir schneller«, sagte sie.

Sie begann zu trollen. Bambi hüpfte hinter ihr drein.

Eine lange Pause verstrich. Endlich fragte Bambi:

«Werden wir auch einmal eine Maus töten?«

«Nein«, erwiderte die Mutter.

«Nie?«fragte Bambi.

«Niemals«, war die Antwort.

«Warum nicht?«fragte Bambi.

«Weil wir niemanden töten«, sagte die Mutter.

Von einer jungen Esche, drang ein lautes Kreischen nieder. Die Mutter ging weiter. Bambi aber blieb neugierig stehen. Zwei Häher zankten sich da oben in den Zweigen um ein Nest, das sie geplündert hatten.

«Machen Sie, dass Sie weiterkommen, Sie Halunke!«rief der eine.

«Sie Narr!«antwortete der andere,»ich habe keine Angst vor Ihnen.«

Der erste tobte:

«Suchen Sie sich Ihre Nester selber, Sie Dieb! So eine Gemeinheit![5]«

Der andere hatte Bambi bemerkt und schnarrte ihn an:

«Du Fratz! Pack dich![6]«

Bambi erreichte seine Mutter. Dann fragte er:

«Mutter… was ist das, eine Gemeinheit?«

Die Mutter sagte:

«Ich weiß es nicht.«

Bambi überlegte.

«Mutter, warum waren sie so böse?«

Die Mutter antwortete:

«Sie haben sich wegen des Essens[7] gezankt.«

Bambi fragte:

«Werden wir uns auch einmal wegen des Essens zanken?«

«Nein«, sagte die Mutter.

Bambi fragte:

«Warum nicht?«



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