Nach Dem Fall (Gefallener Engel #2)

Nach Dem Fall (Gefallener Engel #2)
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Nachdem Naomi endlich wieder mit der Liebe ihres Lebens vereint ist, glaubt sie, ihr stünden ewige Liebe und endloses Glück bevor. Aber bald wird ihr klar, dass das Leben als Erzengel nicht leicht ist - selbst mit dem rebellischen Lash an ihrer Seite. Als endlich Geheimnisse um die Vergangenheit gelüftet werden, wendet sich die Stimmung und ein Bruder steht dem anderen feindlich gegenüber. Naomi und Lash müssen sich der größten Gefahr für ihre Beziehung stellen: der Wahl zwischen Liebe, Familie oder Pflichterfüllung. Letztendlich stellt sich die Frage: Kann diese Familie gefallener Engel vergangene Fehler vergeben oder werden sie für immer den Dorn in ihren Herzen tragen, der ihre Familie zerreißt?

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Nach dem Fall

“Nach dem Fall (Gefallener Engel 2)”

Copyright © der Originalausgabe 2013 by L.G. Castillo.

Copyright © der deutschsprachigen 2019 by L.G. Castillo.

Alle Rechte vorbehalten.

1

Ihr Mantel bauschte sich flatternd hinter ihr, als Rachel durch den dunklen Tunnel eilte. Er war hier. Sie konnte ihn spüren.

Schaudernd tasteten ihre Finger nach dem schweren Stoff, um ihn enger um ihren Körper zu ziehen. Weiße Wölkchen stiegen aus ihrem Mund auf, als sie keuchend versuchte zu Atem zu kommen. Mit jedem Schritt, den sie tat, war es, als würden ihre Engelskräfte mehr und mehr aus ihr herausgesogen. Sie hielt an und ließ sich gegen die feuchte Höhlenwand sinken. Sie konnte keinen Schritt weitergehen. War sie dem hier gewachsen? Selbst wenn sie es schaffte, zu ihm zu gelangen – würde sie noch genug Kraft haben, um ihn zu retten?

Gabrielle hatte sie gewarnt, dass es sich so anfühlen würde, aber Rachel hatte das als Übertreibung abgetan, besonders anfangs, als sie die Hölle betreten hatte. Es hatte genauso ausgesehen wie zuhause! Saftiges Gras und duftende Blumen bedeckten die Landschaft, so weit das Auge reichte.

Schneebedeckte Berge erhoben sich im Hintergrund vor einem klaren blauen Himmel – selbst der Bach befand sich an genau derselben Stelle wie im Himmel. Wäre da nicht das ungute Gefühl in ihrer Magengegend gewesen und die Härchen, die sich ihr im Nacken aufrichteten, hätte sie schwören können, sie sei zuhause.

Wenn man bedachte, dass Luzifer seine Gefangenen am Feuersee festhielt, hätte sie eigentlich erwartet, dass es sich bei der Hölle um ein weites, ödes Land voll drückender Hitze handelte. Erst als sie auf die Höhle. die hinter einem Wasserfall versteckt lag, gestoßen war, hatte sie verstanden, was Gabrielle gemeint hatte, als sie sagte, sie solle sich nicht in falscher Sicherheit wiegen. In der Höhle war es eisig. Die schneidend kalte Luft schien durch ihre Poren bis tief in ihre Knochen vorzudringen und ließ ihre Zähne unkontrolliert klappern.

Sie wünschte, Gabrielle hätte ihr nähere Informationen zu dem gegeben, was sie erwartete. Sie hätte sich wärmer angezogen. Gabrielle war nur einmal hierher gekommen, und sie hatte an der äußeren Grenze der Höhle gewartet. Ihrer Ansicht nach war ein einziges Mal genug gewesen. Sie hatte Tage gebraucht, um sich von der Erfahrung zu erholen.

Nur Raphael wusste, wie es in der Hölle wirklich war. Er hatte Gabrielle angewiesen, auf ihn zu warten, während er mutig die finstersten Tiefen der Höhle durchquert hatte, um zum See zu gelangen. Er war der Einzige, von dem sie wusste, dass er hinabgestiegen und zurückgekommen war – lebend.

Wenn sie Raphael nur hätte fragen können, was sie zu erwarten hatte und wie sie sich darauf vorbereiten konnte. Sie seufzte. Wenn sie das getan hätte, wäre es ihr unmöglich gewesen, unbemerkt zu entwischen. Man hätte sie Michael gemeldet und sie hätte höchstwahrscheinlich Wachschichten schieben müssen, bis es zu spät gewesen wäre.

Beim Gedanken daran, dass er sterben oder schon tot sein könnte entrang sich ihrer Kehle ein Schluchzen. Sie schlug sich entsetzt eine Hand vor den Mund, als das Geräusch in der Dunkelheit von den Wänden widerhallte. Ihr ganzer Körper zitterte, als sie mit dem Gedanken daran kämpfte, dass sie ihn verlieren konnte. Sie musste sich zusammenreißen. Wenn man sie erwischte, wäre das für sie beide das Ende.

Entschlossen holte sie Luft und stieß sich von der Wand ab. Ich kann das schaffen. Ich werde ihn nicht verlieren.

Ihre Füße schlurften über den Boden der Höhle als sie mühsam in der Dunkelheit voranstapfte. Als sie um eine Biegung trat, öffneten sich vor ihr zwei Gänge.

Wo lang soll ich gehen? Ihre Augen tränten und sie biss sich verzweifelt auf die Unterlippe. Sie war müde. So müde. Wenn sie den falschen Gang wählte, wusste sie nicht, ob sie noch in der Lage wäre, es durch den zweiten zu schaffen. Die Zeit wurde knapp. Sie musste sich entscheiden, sofort!

Sie wollte gerade in den Tunnel zu ihrer Linken einbiegen, als sie von rechts ein Stöhnen hörte.

Das war er!

Mit frischen Kräften eilte sie auf das Geräusch zu und erreichte innerhalb weniger Minuten eine große Höhle. Hitze prallte auf ihren Körper. Sie verzog vor Schmerz das Gesicht bei dem plötzlichen Temperaturwechsel. Ruckartig hielt sie an und ruderte mit den Armen, während sie versuchte, das Gleichgewicht wiederzufinden und nicht in die geschmolzene Lava zu stürzen, die sich plötzlich vor ihr befand und ihr die Zehen zu versengen drohte.



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